Im Gespräch am 23.09.2021 mit beiden Ortsvorstehern von Altendorf und Ersdorf wurden von am 14.07.2021 vom Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürgern nachfolgende Vorschläge, Fragen und Wünsche aufgenommen:

Fragen zum Kanalsystem:

Zum Kanalsystem in beiden Ortschaften wurden zahlreiche Fragen aufgeworfen, z.B.

  • Wie oft werden die Kanäle inspiziert?
  • Sind alle Kanäle in Altendorf und Ersdorf ausreichend dimensioniert, um größere Wassermengen aufzunehmen?
  • Im Baugebiet auf dem Acker gibt es getrennte Kanalsysteme für Regen- und Brauchwasser; wie/wo werden beide System ab- bzw. eingeleitet?

Um diese und weitere Fragen zum Kanalsystem zu klären soll eine auskunftsfähige Person vom Erftverband zu einem Informationsabend Anfang November von uns eingeladen werden.

Präventionsmassnahmen an den Bachläufen:

Beide Bachläufe müssen dringend zeitnah von Müll, Treibholz und Sediment gesäubert werden. Zukünftig muß den einschlägigen Gesetzen und Verordnungen entsprechend, die Gewässerpflege regelmäßig durchgeführt und dokumentiert werden.

Die bislang von der Stadt durchgeführten Massnahmen sind zwar ein guter erster Schritt, jedoch nicht ausreichend.

  • alle Durchlässe unter den Brücken müssen vollständig gereinigt werden.
  • die Bachläufe müssen weiter aufgeräumt werden. Die bereits entsprechend als zu fällend gekennzeichneten Bäume sollten vollständig zeitnah gefällt werden.
    Auch ausserhalb der Ortschaften müssen die Bäche aufgeräumt werden. Es wird dabei Unterstützung/Hilfe aus der Bürgerschaft angeboten, wenn Fachleute solche Aufräumaktionen begleiten und entsprechende Anweisungen bzw. Ratschläge geben.
  • eine Inspektion der Bachverrohrung in Ersdorf muss zeitnah erfolgen. Es wird die Gefahr gesehen, dass das Rohrsystem im Oberdorf beschädigt ist, weil bereits mehrfach die Strasse eingebrochen ist, was auf ein beschädigtes Rohrsystem schließen lässt. Zudem dürfte das jetzige Rohrsystem im Oberdorf –selbst bei einwandfreiem technischen Zustand- nicht mehr ausreichend dimensioniert sein, um auch normale größere Niederschlagsmengen aufzunehmen.
  • Am Altendorfer Bach gibt es im Bereich Bachstrasse 2, und Roßkamp/Anwesen Fam Kalff zwei besondere Gefahrenstellen, die durch geeignete Baumassnahmen beseitigt werden müssen. Denn dort liegt schon zu normalen Zeiten das Bachbett (Wasseroberfläche) sehr nah am Straßenniveau zu diesen beiden Anwesen hin, und das gegenüberliegende Bachufer liegt dagegen wesentlich höher. Das hat zur Folge, dass ein Hochwasser voll auf diese beiden Anwesen zufließt. Zum Beispiel sollte die Errichtung einer entsprechenden Schutzwand geprüft werden.
  • Weiterhin soll geprüft werden, ob es machbar ist, oberhalb der Ortschaften „Ausgleichsflächen“, oder aber „Kaskadenanlagen“ (so, wie an der Promenade in der Neuen Mitte) anzulegen, in die drohendes Hochwasser aus den Bächen abgeleitet werden kann. Das könnte schon im Wald beginnen.
  • Schließlich sollte auch der vor einigen Jahren gemachte Vorschlag, ein Rückhaltebecken für den Ersdorfer Bach oberhalb des Dorfes anzulegen, erneut aufgegriffen und im Rahmen der zu erstellenden Hochwasserschutzkonzepte erörtert werden.

Oberflächenentwässerung:

In mehreren Fällen wurden Hochwasserschäden verursacht durch Wasser, das über die Felder einfloß. Auch hier muss durch Fachleute geprüft werden, wie dem entgegengewirkt werden kann.

Informationsbedarf zum Selbstschutz:

Es besteht großes Interesse, über die Möglichkeiten zum Selbstschutz von Fachleuten beraten und informiert zu werden, z.B.

  • Wie kann ich am besten Rückstauklappen einbauen?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, mein Anwesen gegen kommendes Hochwasser zu schützen (Sandsäcke, Schläuche u. andere Systeme)

Zu diesen Fragen werden wir ebenfalls Fachleute zu Vorträgen einladen.

Frühwarnsysteme:

Es besteht großes Interesse an der Einrichtung bzw Verbesserung von Frühwarnsystemen. Da hierzu bereits landesweit/bundesweit Initiativen bestehen, soll diese Diskussion zu einem späteren Zeitpunkt geführt werden.
Allerdings wurde die Frage gestellt, ob es möglich sei, zusätzlich im Dorf aus der Einwohnerschaft heraus ein Warn-/Notrufsystem zu errichten

Alle noch offen gebliebenen Fragen sollen in einer weiteren Bürgerversammlung besprochen werden.

Dieses Dokument ist mit den Teilnehmern an dieser Initiative abgestimmt. Es wird von uns, den Ortsvorstehern, an die Verwaltung und an alle Fraktionen im Stadtrat mit der Bitte um entsprechende Veranlassungen und Unterstützung weitergeleitet. Zudem wird von uns auch die Presse informiert.

gezeichnet

Ferdinand Koll / Otmar Soukup