Stadtverwaltung setzt umfangreichen Maßnahmenkatalog um / Bürgermeister Jung wirbt für Solidarität

Mit einem Bündel an Maßnahmen reagiert die Stadt Meckenheim auf die aktuelle Energieknappheit und den voranschreitenden Klimawandel. Im vergangen Haupt- und Finanzausschuss informierte Bürgermeister Holger Jung über bereits umgesetzte und eingeleitete Schritte, um der Krise effizient zu begegnen. „Wir stehen vor einer großen Kraftanstrengung, die alle herausfordert, sowohl die Kommunen und Unternehmen als auch jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger. Wir alle zusammen müssen Ressourcen schonen, um die derzeit rasant steigenden Kosten für Strom und Gas zu reduzieren“, appelliert Holger Jung. „Es ist wichtig, sofort zu handeln, damit es im Winter gar nicht erst zu Einschränkungen bei der Versorgung kommt“, so der Bürgermeister.

Die Stadt geht mit gutem Beispiel voran. Städtische Gebäude werden bereits energetisch saniert und nachhaltig errichtet. Auf dem Dach der Jungholzhalle wandelte eine Photovoltaikanlage Sonnenenergie in Strom um. Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung sowohl bei der Stadtverwaltung als auch an den Straßenlaternen senkt Kosten und Emissionen ebenso wie die fortlaufende Umstellung der Fahrzeugflotte von Rathaus und Baubetriebshof.

Die geplanten und jüngst schon umgesetzten Energiesparmaßnahmen gehen jedoch erheblich weiter. Schon jetzt sind die Außenbeleuchtungen von Rathaus und Jungholzhalle sowie die Strahler an öffentlichen Plätzen ausgeschaltet. Die Straßenbeleuchtung kann in Meckenheim an insgesamt über 3.000 Straßenlaternen in einen sogenannten Nachtabschaltmodus gesetzt werden. Dies bedeutet, dass von den beiden Leuchtmitteln je Straßenlaterne nur ein Leuchtmittel über die gesamte Betriebszeit eingeschaltet ist. Damit werden mehr als 200.000 kWh eingespart. Die Umschaltarbeiten laufen noch bis Mitte September. Geprüft wird aktuell auch das Abschalten der Ampelanlage an der Klosterstraße in der Zeit von 23 Uhr bis 6 Uhr.

In den städtischen Gebäuden werden die Raumtemperaturen abgesenkt, in Büroräumen auf maximal 19°C. Sonstige Gemeinschaftsflächen wie Flure oder Teeküchen werden nicht mehr beheizen. Ausnahmen für Kindertageseinrichtungen und Schulen finden Berücksichtigung. Gleichzeitig gibt es an den Handwaschbecken in den Verwaltungsgebäuden nur noch kaltes Wasser, die Durchlauferhitzer sind ausgeschaltet. Auch die Innenbeleuchtung wird auf ein Minimum reduziert und im IT-Bereich werden weitere Potenziale ausgelotet.

Einsparpotenziale gibt es auch im Hallenfreizeitbad, wo die Wassertemperatur entsprechend der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen reduziert worden ist. Badegäste müssen sich auf eine Temperatur von 26°C im Schwimmerbecken, 28°C im Lehrschwimmbecken bzw. 32°C im Kleinkinderbereich einstellen. Ebenso auf dem Prüfstand steht die städtische Sauna. Im Zuge einer Gegenüberstellung von Nutzeraufkommen und Energieverbrauch schlägt die Verwaltung vor, den Betrieb der Sauna noch vor den Herbstferien bis auf weiteres einzustellen. Die Entscheidung trifft der Stadtrat in seiner Sitzung am 7. September. Inwiefern weitere städtische Sportstädten wie beispielsweise die Turnhallen von Energiesparmaßnahmen betroffen sind, wird derzeit auch in Abstimmung mit den Sportvereinen eruiert. Ebenfalls in ihre Überlegungen bezieht die Verwaltung die Beleuchtung der großen Weihnachtsbäume wie den am Rathaus mit ein.

„Dieser umfangreiche Maßnahmenkatalog ist das Ergebnis intensiver Überlegungen und Analysen. Die aktuelle Situation lässt uns leider keine andere Wahl. Wir müssen jetzt handeln und Maßnahmen ergreifen“, bittet der Bürgermeister um Verständnis für die Entscheidungen. Auch wirbt er um Solidarität in der Gesellschaft. „Jede und jeder von uns kann ihren und seinen Beitrag zum Energiesparen und damit zum Klimaschutz leisten. Wenn alle mitmachen, bin ich zuversichtlich, dass wir diese Krise wie schon andere Krisen zuvor meistern werden.“

Übrigens: Die Bürgerinnen und Bürger sind auch weiterhin aufgerufen, sich mit ihren Vorschlägen in den Prozess einzubringen, wie Bürgermeister Holger Jung bekräftigt: „Sollten Sie selbst Ideen für Energieeinsparungen der öffentlichen Infrastruktur haben, die wir vielleicht noch nicht geprüft haben, so freue ich mich auf Ihre Vorschläge an .“

Für die Bürgerinnen und Bürger hält die Stadtverwaltung auf der Internetseite unter www.meckenheim.de eine Serviceseite „Energiesparen“ bereit. Dort erfahren Interessierte alles rund um wertvolle Energiespartipps und Informationen zur kreisweiten Kampagne unter #energiesparenistsexy.