In diesen Tagen denken viele Bürgerinnen und Bürger an die schlimme Flutkatastrophe im Juli vor zwei Jahren zurück. Die Region – und auch Meckenheim selbst- waren sehr stark betroffen. Der einsetzende Regen verwandelte die Bäche in reißende Ströme, die sich ihre Wege in die Keller und Häuser bahnten. Versuche, die Flut zu stoppen, blieben oft vergeblich. Aus der Sorge um Hab und Gut wurde im Laufe der Zeit Angst um das eigene und das Leben anderer. Glücklicherweise war in Meckenheim kein Todesopfer zu beklagen.

Rund 500 Privathaushalte, eine zweistellige Zahl von Unternehmen und ein nicht unerheblicher Teil der öffentlichen Infrastruktur waren betroffen. Auch zwei Jahre nach den schlimmen Ereignissen der Flutnacht werden die Gedanken und Bilder wieder lebendig. Die Flut hat großen Schaden angerichtet, materiell und in den Herzen und Köpfen der Betroffenen. Die Spuren dieser Katastrophe werden die Meckenheimer Bürgerinnen und Bürger noch lange begleiten.

„Die Flutkatastrophe hat aber auch ein großes Wir-Gefühl hervorgerufen. Der kollektive Zusammenhalt und das gegenseitige Helfen in der Gemeinschaft haben die Stärken unserer Gesellschaft wieder hervorgebracht“, so Bürgermeister Holger Jung im Rückblick auf die schlimmen Ereignisse.

Um das Schadensrisiko künftiger Überflutungen zu minimieren, sind bereits interkommunale Bündnisse zum Hochwasserschutz geschlossen, Gutachten erstellt und Maßnahmen entwickelt worden. Für die verschiedenen Szenarien eines Starkregens wurden Starkregenkarten entwickelt und helfen, Absicherungen zu schaffen. Die neu geschaffene Verwallung in der Swistbachaue oder der Naturrechen sind nur zwei Beispiele.

Die Optimierung der Abläufe im Krisengeschehen, die besseren Warnmöglichkeiten durch Frühwarnkonzepte, der neu organisierte Bevölkerungsschutz oder das Vorhalten von Schutzangeboten im Krisenfall sind Aspekte, die neu in den Fokus von Politik und Verwaltung gerückt worden sind. Aber auch das Thema der Klimafolgenanpassung musste überdacht und konzeptionell aufgearbeitet werden. Das Gesamtthema muss bei städtischen Planungen und Entwicklungen berücksichtigt werden.

Die Arbeiten an der Infrastruktur und den Meckenheimer Grundschulen sowie Turnhallen sind zum Teil beendet bzw. werden im Laufe des Jahres beendet werden können. Für die Kita „Villa Regenbogen“ wird aktuell geprüft, ob sie hochwassersicher an der alten Stelle wieder saniert werden kann.

In den vergangenen zwei Jahren wurde aufgrund von Interimslösungen gerade den Schülerinnen und Schülern und ihren Familien, den Lehrerinnen und Lehrern sowie Sportvereinen und Freizeiteinrichtungen viel Geduld und Nachsicht abverlangt.

Einen vollkommenen Schutz wird es nicht geben können, aber es kann gerade in Richtung Eigenvorsorge, Schutz des Eigentums, einiges umgesetzt werden. Hier gilt es den Blick nach vorne, in die Zukunft zu richten.

„Ich lade daher alle Interessierten am 12. August zwischen 10 Uhr bis 16 Uhr zum Aktionstag „Starkregen und Hochwasser“ in die Jungholzhalle herzlich ein. Dort wird es viele Antworten auf die Frage geben `Was kann jede Einzelne, was kann jeder Einzelne dafür tun, sich bestmöglich vorzubereiten und zu schützen`“, so Holger Jung.